Überall schreit es nach Fachkräften, hier – da und dort!

O.K. sagt man sich als Unternehmer. Wir nehmen uns in die Pflicht und bilden einen zusätzlichen Lernenden aus.

Nun ja – Ein Lernender kostet allerdings so einiges. Mit den überbetrieblichen Kursen und der Lehrabschlussprüfung läppert sich da locker in drei Lehrjahren ein 5-stelliger Betrag zusammen.

Abgesehen davon, dass eine fachmännische Betreuung Voraussetzung ist und auch diese viel Zeit in Anspruch nimmt. Ausserdem braucht es viel Geduld, diese jungen Leute (sind sie doch meist noch mitten oder gerade in der Pubertät) auf ihrem so wichtigen Lebensabschnitt zu begleiten.

Und nicht zu Letzt, all’ die kleinen «Gudis», mit welchen man heutzutage einen willigen Lernenden ködern und bei Laune halten muss. Der Handwerker Beruf ist harte Arbeit, und über das Honorar wollen wir hier auch gar nicht erst anfangen zu diskutieren.

ABER nicht das ist der Ärger des Jahres, sondern etwas ganz anderes.

Kunde XY ruft an – fast etwas hysterisch – Nirgendswo sind noch Fachkräfte zu finden um seine gewünschten Arbeiten in angemessener Zeit auszuführen, das ist doch nicht normal...
Diesen Kunden XY dürfen wir mit Herzblut beraten, nehmen uns Zeit um das Projekt auszumessen – ein spezielles Projekt mit speziellen Arbeiten, wo auch unser Lernender davon profitieren könnte – liefern ihm Muster und freuen uns, ihm innert kürzester Zeit eine saubere Offerte unterbreiten zu dürfen, mit dem Hinweis: Wir bei Calderari AG bilden höchst sorgfältig Lernende aus, um einen kleinen Beitrag gegen die fehlenden Fachkräfte in unserem Beruf zu leisten.

Ein paar Tage später erhält man jedoch eine Absage des Auftrages, mit der Begründung, man sei ein bisschen teurer als der Mitbewerber. Aha, denkt man sich und fragt freundlich nach, ob der «Mitbewerber» auch Lernende ausbildet, was mit einem Gemurmel verneint wird.

Die Moral der Geschichte?

Die Welt schreit nach mangelnden Fachkräften, will aber nichts dazu beitragen, dass es wieder mehr davon gibt…