«Lockdown» war nur der Anfang – Rückblick als Geschäftsinhaber
01.01.2020 das Geschäft in 3. Generation übernommen und schon Existenzängste. Die Welt und das Telefon stehen still. Aufträge kommen nur noch tröpfchenweise herein.
Moment – dürfen wir überhaupt noch Arbeiten? Wollen uns die Kunden überhaupt noch in Ihrem Hause haben? Sind die Löhne meines Teams noch sicher Ende Monat?
Dank wöchentlichen Tests und vorbildlichem Verhalten meines Teams, können wir anfangs all’ die pendenten Aufträge noch ausführen. Und dann? Mit ein bisschen Überstunden kompensieren, Ferien beziehen und Kulanz meinerseits als Arbeitgeber kommen wir (im Gegensatz zu so vielen Anderen) mit einem «blauen Auge» davon.
An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an all unsere treuen und langjährigen Kunden, die uns auch während dieser surrealen Zeit noch mit Aufträgen beglückten.
Nach Beendigung des Lockdown’s erneuern und verschönern viele privaten Kunden ihr Heim, was die schlummernden Existenzängste meinerseits doch einigermassen relativierten!
Das Telefon lief schlagartig wieder heiss!
Des einen Leid, des anderen Freud… wurde das Seeland noch überraschend von Überschwemmungen Heim gesucht, was uns wieder um so einige an Aufträgen bescherte. Also doch, es geit immer wider irgendwo es Türli uf!
Mein Optimismus bekommt jedoch schon bald wieder ein Dämpfer – Heisst es kurzerhand, die Welt wird ein noch nie dagewesene Rohstoff- und Logistikproblematik erleben.
Am Anfang betraf dies unsere Branche nicht so heftig… OK, die Transportkosten erhöhen sich da und dort ein bisschen, aber alles hält sich in Grenzen. Nachdem aber in der Ukraine der Krieg ausgebrochen ist, wird die Rohstoffknappheit für uns Handwerker tatsächlich zum Thema. Stilllegung von Häfen in der östlichen Welt und der Krieg sind dann auch für unsere Branche zu viel.
Bei den Transportkosten haben sich die Kosten und das unzureichende Angebot an Frachtraum erheblich erhöht. Verknappung und Rohstoffpreiserhöhungen betreffen alle Bereiche der Wertschöpfungskette.
Und wir? – Mit viiiel Geduld, grossem Verständnis der Kunden und noch flexiblerem Denken und Handeln meistern wir diese Krise (im Moment und hoffentlich noch Ewig) mit grosser Bravour.
nichtsdestotrotz, es wird einem wieder einmal mehr vor Augen geführt, wie machtlos man doch plötzlich dastehen kann und so gar nichts zu beeinflussen hat!
Was wir als KMU in dieser Krise Gutes tun können? Hohe Qualität, handwerklichen Geschickes und überaus vorbildliches Verhalten meines Team’s führt zu unverzichtbaren Fachkräften. Denn auch dieser Mangel, ist in unserer Branche allgegenwärtig.
Und die Zukunft?
Wie bereits erwähnt… mit viiiiel Geduld, grossem Verständnis und enormer Flexibilität versuchen wir der ganzen Krise zu trotzen… und mit der Anstellung eines zusätzlichen Lernenden, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken 😊